BlackRock im Rolle-Rückwärts-Modus

BlackRock hat nun zugegeben, dass seine Environmental, Social und Government ESG-Politik im Namen des Aktionärskapitalismus schlecht für das Geschäft war. „BlackRock ist aufgrund seiner Geschäftstätigkeit, seines Umfangs und seiner Investitionen erheblicher Medienberichterstattung und zunehmender Aufmerksamkeit seitens eines breiten Spektrums von Interessengruppen (stakeholder) ausgesetzt“, so das Unternehmen in seinem Jahresbericht an die Security and Exchange Commission SEC. „Diese erhöhte Aufmerksamkeit hat zu negativer Publicity und nachteiligen Maßnahmen für BlackRock geführt und könnte dies auch in Zukunft tun.“ Mit anderen Worten: „Wer woke ist, geht pleite“. Was bedeutet das nun für den Shareholder-Kapitalismus? (1)

BlackRock sagt, dass es Klaus Schwab und das Weltwirtschaftsforum nicht über die Aktionäre stellen wird. Die gemeinsamen Werte, von denen sie fälschlicherweise annahmen, dass die Öffentlichkeit sie annehmen würde, sind nach hinten losgegangen. „Jegliche wahrgenommene oder tatsächliche Handlung oder deren Fehlen oder ein wahrgenommener Mangel an Transparenz von BlackRock in Angelegenheiten, die der Überprüfung unterliegen, wie zum Beispiel ESG, kann von verschiedenen Stakeholdern unterschiedlich bewertet werden und sich negativ auf den Ruf und das Geschäft von BlackRock auswirken, einschließlich durch Rücknahmen oder Kündigungen durch Kunden sowie rechtliche und staatliche Maßnahmen und Überprüfungen“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Zur Erinnerung: Die Human Rights Campaign HRC setzt sich für den Corporate Equality Index CEI ein, der die Sozialverträglichkeit eines Unternehmens bewertet. Die Open Society Foundation, die von der Familie Soros betrieben wird, finanziert die HRC. Der ESG fördert die grüne Sozialbewertung eines Unternehmens und wurde bisher von westlichen Regierungen und dem Weltwirtschaftsforum vorangetrieben. Er berücksichtigt neben Klimafragen auch die Verschleierung gesellschaftlicher Normen.

Wird Larry Fink den Aktionär wieder in den Mittelpunkt seines Geschäfts stellen, wird dies die Landschaft der ESG-Politik verändern, denn allein BlackRock hat 700 Milliarden Dollar in solche Initiativen investiert.

Im Dezember 2023 erließ der Justizausschuss des Repräsentantenhauses Vorladungen an BlackRock und State Street im Rahmen einer Untersuchung der Förderung von ESG-Zielen durch die Unternehmen, um festzustellen, ob sie gegen das Kartellgesetz verstoßen. BlackRock und andere haben Unternehmen ausgeschlossen, die sich nicht an ESG-Standards gehalten haben, ihnen wurden entsprechend unternehmerische Chancen verwehrt. Gleichzeitig wurden alle, die in Geschäftsbeziehung mit BlackRock & Co. standen, dahingehend kontrolliert, ob die ESG-Standards eingehalten wurden. … hier geht es nicht nur um einen Verstoß gegen die Kartellgesetze.

BlackRock wird sich Washington und dem Weltwirtschaftsforum mit der Entscheidung, dem stakeholder Kapitalismus zu entsagen, entgegenstellen, sich also von der grünen Kreditbewertung verabschieden.

Ein Rückblick auf die katastrophale Politik: Der erste Gesetzesentwurf, gegen den Präsident Joe Biden sein Veto einlegte, war ein Gesetzesentwurf zur Auflösung des ESG-Klimasozialkredits (social score), der nur ein Vorgeschmack auf die spätere Politik war, vor allem auf das Inflationsbekämpfungsgesetz, von dem Finanzministerin Janet Yellen zugab, dass es zur Bekämpfung des Klimawandels gedacht war. Darüber hinaus blockierte Biden auch sofort die Keystone-Pipeline und beseitigte Amerikas Fähigkeit, eine energieunabhängige Nation zu bleiben. Von all den Problemen, mit denen Amerika konfrontiert ist, entschied sich Biden dafür, seine präsidialen Befugnisse zu nutzen, um den Grundstein für die Notwendigkeit eines Great Reset zu legen, um wieder „etwas Besseres“ aufzubauen.

Larry Fink, CEO von BlackRock, begrüßte Bidens Veto und nutzte sein Unternehmen, um Schwabs Vision einer sozialistischen Wirtschaft zu unterstützen. Grand Old Party (Republikaner) GOP-Geldgeber hielten im März 2023 eine Konferenz ab, in der sie das Podium befragten: „Wer ist wichtiger: Shareholder oder Stakeholder? Ist der ‚Stakeholder-Kapitalismus‘, der von Larry Fink und anderen Investoren verkauft wird, wirklich Stakeholder-Politik?“ Fink entgegnete den Kritikern, dass BlackRock nicht die Umweltpolizei sei und dass es Aufgabe der Regierung ist, eine linksgerichtete Politik durchzusetzen. In seinem berüchtigten Brief A Sense of Purpose gab Fink jedoch zu, dass es seiner Meinung nach Aufgabe des privaten Sektors sei, politische Maßnahmen umzusetzen, da die Regierung dies nicht getan habe. Er sprach dabei im Namen von Klaus Schwab.

Kurz vor Inkrafttreten der Plandemie, im Dezember 2019, kündigte Schwab Pläne zur Umgestaltung des Kapitalismus in etwas an, das dem Kapitalismus nicht im Entferntesten ähnelt, und zwar durch den Einsatz des ESG-Systems. „Um die Prinzipien des Stakeholder-Kapitalismus aufrechtzuerhalten, brauchen die Unternehmen neue Messgrößen. Zunächst einmal sollte ein neues Maß für die gemeinsame Wertschöpfung ökologische, soziale und Herrschafts-Ziele (ESG) als Ergänzung zu den Standard-Finanzkennzahlen umfassen. Glücklicherweise gibt es bereits eine Initiative zur Entwicklung eines neuen Standards in diesem Sinne, die von den Big Four der Wirtschaftsprüfungsgesellschaften unterstützt und vom Vorsitzenden des International Business Council, dem CEO der Bank of America, Brian Moynihan, geleitet wird.“

Im Januar 2022 sandte Fink einen Brief an die CEOs der Unternehmen, in die er investiert hat, und erinnerte sie an Klaus Schwabs Agenda 2030. Er erklärte:

„Als meine Partner und ich vor 34 Jahren BlackRock als Start-up gründeten, hatte ich keine Erfahrung in der Führung eines Unternehmens. In den vergangenen drei Jahrzehnten hatte ich die Gelegenheit, mit unzähligen CEOs zu sprechen und zu lernen, was wirklich große Unternehmen auszeichnet. Allen gemeinsam ist, dass sie ein klares Ziel vor Augen haben, dass sie konsistente Werte haben und dass sie erkennen, wie wichtig es ist, mit ihren wichtigsten Stakeholdern zusammenzuarbeiten und für sie etwas zu leisten. Dies ist die Grundlage des Stakeholder-Kapitalismus.

Beim Stakeholder-Kapitalismus geht es nicht um Politik. Es geht nicht um eine soziale oder ideologische Agenda. Er ist nicht woke. Es ist Kapitalismus, angetrieben von für beide Seiten vorteilhaften Beziehungen zwischen Ihnen und Ihren Mitarbeitern, Kunden…“

Das Konzept des Stakeholder-Kapitalismus wurde 1932 eingeführt und führte zur schlechtesten Wirtschaftsleistung der Geschichte. Milton Friedman schaltete sich ein und erklärte, dass Unternehmen die Gelder der Aktionäre nicht für ihre persönlichen Wohltätigkeitszwecke verwenden dürfen. Schwab stellt fest, dass Milton Friedman „die Tatsache vernachlässigte, dass ein börsennotiertes Unternehmen nicht nur ein gewinnorientiertes Unternehmen ist, sondern auch ein sozialer Organismus“.

Der gesamte Übernahmeboom der 1980er Jahre fand statt, weil man ein Unternehmen kaufen, seine Vermögenswerte verkaufen und sein Geld verdoppeln oder verdreifachen konnte. Solange es den Unternehmen nur um Stakeholder Economics ging, war die Investition in Aktien verdorben. Das ist es, was Schwab wiederherstellen will – den Unternehmenssozialismus.

Im Davoser Manifest heißt es, dass „Unternehmen ihren gerechten Anteil an Steuern zahlen, keine Toleranz gegenüber Korruption zeigen, die Menschenrechte in ihren globalen Lieferketten wahren und sich für gleiche Wettbewerbsbedingungen einsetzen sollten – insbesondere in der Plattformökonomie. Schwab setzt auf drei Hauptpunkte, um ESG-Initiativen zu unterstützen:

  1. den Greta Thunberg-Effekt
  2. jüngere Generationen, die eine linksgerichtete Politik unterstützen, und
  3. Investoren, die glauben, dass eine soziale Politik für ihre Investitionen von Vorteil ist.

Thunbergs Zeit im Rampenlicht ist zu Ende gegangen. Auch ihre düsteren Warnungen vor dem Untergang der Welt haben sich nicht bewahrheitet. Schwab sagte, dass Millennials und die Generation Z „nicht für Unternehmen arbeiten, in sie investieren oder von ihnen kaufen wollen, denen es an Werten jenseits der Maximierung des Shareholder Value mangelt.“ Nun, diese Generationen können sich kaum die grundlegenden Lebensbedürfnisse leisten, geschweige denn sinnvoll investieren. Er hat die Intelligenz der Jugend unterschätzt, denn nicht alle unterstützen blindlings eine sozialistische Politik, ganz gleich, wie intensiv das Bildungssystem versucht, ihnen einzutrichtern, dass der Kapitalismus böse ist. Am wichtigsten ist jedoch, dass die Anleger die Rendite ihrer ESG-bezogenen Investitionen sehen können, und sie sind NICHT zufrieden. Die Menschen haben mit ihrem Vermögen gesprochen und es von Unternehmen abgezogen, die eine gescheiterte Woke Politik unterstützen.

BlackRock hat zugegeben, dass die Woke Politik schlecht für das Geschäft ist, aber sie zielen immer noch auf den Great Reset ab. Wir werden bald sehen, wie BlackRock den unmöglichen Spagat schafft, sowohl Schwab als auch die Aktionäre zufrieden zu stellen. Stakeholder-Kapitalismus ist nichts anderes als Marxismus im Schafspelz und wird immer zum Scheitern verurteilt sein.

Anmerkungen:

  1. Die Begriffe Shareholder und Stakeholder werden oft verwechselt, obwohl sie unterschiedliche Bedeutungen haben. Shareholder nennt man einen Aktionär, also jemanden, der Anteile an einem Unternehmen hält. Ein Stakeholder ist dagegen jemand, der an einem Projekt beteiligt oder von ihm betroffen ist.

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