Weltenlenker: Die Hochfinanz – Teil 2

von Birgit Naujeck

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Bankenkrise 1907, USA

John Pierpont Morgan, einer der reichsten Bankiers im Jahre 1907, war maßgeblich an der Bankenkrise beteiligt. Es wurde das Gerücht gestreut, dass die Knickerbocker Bank als auch die Trust Company of America kurz vor dem Bankrott stehen, so Michael Grandt in seinem Buch Der Staatsbankrott kommt. Damit lösten sie die Bankenpanik von 1907 aus, weil die Menschen den Gerüchten Glauben schenkten. Sie stürmten die Banken und wollten ihre Ersparnisse zurückhaben. Die Panik ergriff auch Kunden anderer Banken und in der Folge brachen viele von diesen Banken zusammen. Edelmütig war der Großbankier Morgan daraufhin bereit, 100 Millionen Dollar in Gold aus Europa zu importieren, um den Ansturm auf die Banken zu beenden. So stand er nicht nur als Retter in der Not da, sondern hatte sich auch gleichzeitig viel Konkurrenz vom Halse geschafft und seinen Machteinfluss vergrößert.

Das US-amerikanische Volk stand bis zu diesem Ereignis einer Zentralbank mehr als skeptisch gegenüber, hatte doch die Vergangenheit gezeigt, dass Zentralbanken die Verarmung des Volkes zum Vorteil einiger weniger Reicher bewirkt hatten und keinen Schutz vor Inflation, Deflation et cetera bewirkten. Mit der jetzigen Inszenierung war die hypnotisierte Öffentlichkeit jedoch davon überzeugt, dass das Land ein Zentralbankensystem braucht, damit in Zukunft derartige Panikattacken vermieden werden konnten. Das Volk hatte einfach genug von der Anarchie der Privatbanken … dass es aber gerade die mächtigen Privatbanken waren, die diese Panik zielgenau – natürlich mit Unterstützung der eigenen, aber auch gekauften Medien – ausgelöst hatten, darüber erfuhr das Volk nichts.

Als der republikanische Kongressabgeordnete Charles August Lindbergh, Vater des legendären Atlantikfliegers Charles Lindbergh, den Vorwurf erhob, dass das Geldkartell die Panik von 1907 verursacht habe, um einerseits die Konkurrenz zu minimieren, andererseits wohl auch noch andere Ziele mit der geschürten Panik im Auge habe, nämlich Veränderungen in den Bank- und Währungsgesetzen, die das Geldkartell formulieren würde, stand er nicht allein mit dieser Kritik und Sichtweise (1).

Robert Owen, der Mitverfasser des Federal Reserve Acts – Gesetz zur Zentralbank -, gab später bei Anhörungen im Kongress zu Protokoll, dass das Bankenkartell ein Komplott geschmiedet hatte, um diese Finanzpanik zu erzeugen. Der US-amerikanische Bürger sollte dazu bewegt werden, Reformen zu verlangen, die den Interessen der Finanzkreise dienten.

Heute ist allgemein anerkannt, dass die Panik von 1907 durch J. P. Morgans Ringen ausgelöst wurde, um einerseits den Boden für eine private Zentralbank zu bereiten und er gleichzeitig seinem Freund John D. Rockefeller einen freundschaftlichen Dienst bereitete, indem er Fritz August Heinze kaltstellte – so das Engineering and Mining Journal.

Federal Reserve System 1913, USA

Wenn das amerikanische Volk jemals privaten Banken erlaubt, die Währung zu kontrollieren, dann werden die Banken zuerst durch Inflation, dann durch Deflation das Volk all seines Eigentums berauben, bis die Kinder obdachlos auf dem Kontinent aufwachen, den ihre Vorväter eroberten. Die Geldschöpfung sollte den Banken weggenommen und dem Volk zurückgegeben werden, dem sie rechtmäßig gehört. (…) Ich glaube, dass Banken gefährlicher für unsere Freiheiten sind als stehende Armeen. (…) Die moderne Theorie der Verschuldung hat die Erde mit Blut getränkt und ihre Bewohner in ein Schuldsystem gebracht, das ohne Ende wächst.“ Thomas Jefferson, US-Präsident und einer der Verfasser der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung.

Als die Titanic sank, fanden die gefährlichsten Gegner des geplanten Federal Reserve System FED – einer privaten US-Zentralbank – den Tod. In den frühen Morgenstunden des 15. April 1912, reißt der Luxusliner Titanic über 1.500 Menschen ins eisig-dunkle Grab des Atlantik, nachdem er auf seiner Jungfernfahrt mit einem Eisberg kollidiert ist. Unter den Passagieren befinden sich einige weltweit bekannte Persönlichkeiten, so der US-amerikanische Geschäftsmann Benjamin Guggenheim, Bergbaumagnat und einer der reichsten Männer seiner Zeit. Ferner Isidor Straus, Mitbesitzer des New Yorker Kaufhauses Macy‘s und einflussreicher Politiker, der auf der Titanic ebenso ums Leben kam wie John Jacob Astor, Gründer des berühmten New Yorker Waldorf-Astoria-Hotels. Die drei Männer hatten mehr gemeinsam als eine spektakuläre Atlantiküberquerung, ihren immensen Reichtum und der damit verbundenen Macht: Sie waren vehement gegen die Gründung einer US-amerikanischen Zentralbank in privaten Händen. Die Federal Reserve wurde 1913 illegal und verfassungswidrig bei Umgehung des Kongresses geschaffen.

Auch William T. Stead, der bekannte britische Journalist, hat mit dem Untergang der Titanic (2) einen frühzeitigen Tod gefunden. Stead war Mitgründer von Cecil Rhodes‘ Geheimbund, Enthüllungsjournalist, Imperialist, Befürworter hoher Ausgaben für die britische Flotte, bevor er sich während des von ihm mitverursachten Zweiten Burenkriegs (1899 bis 1902) vom Weltenlenker zum Pazifisten wandelte, sich mit der Geheimen Elite (3) überwarf und daraufhin als Treuhänder von Rhodes‘ Testament gestrichen wurde. Vom Saulus zum Paulus gewandelt war er nunmehr Gegner einer Weltregierung im Stile eines Commonwealth, wie von der Milner-Gruppe angestrebt – eines Commonwealth, das durch die Herrschaft über die weltweiten Finanzen, Marionettenregierungen und die Leit- und Konzernmedien auch mittels inszenierter/orchestrierter Kriege erreicht werden soll.

Nun, da der Boden von J. P. Morgan und seinen Kumpanen ab 1907 bereitet war, kam es im November 1910 auf der Insel Jekyll Island vor der Atlantikküste Georgias zu einem Geheimtreffen der mächtigsten Privatbankiers der USA. Gastgeber war der Fraktionschef der Republikaner, Nelson W. Aldrich, Schwiegervater von John D. Rockefeller und Vorsitzender der Nationalen Währungskommission. Aldrich galt gemeinhin als Senator der Wall Street und Sprecher für Großindustrie und Banken. Des Weiteren nahmen teil: der Minsterialdirektor des US-Schatzamtes Abraham Piatt Andrew; der Hauptteilhaber der J. P. Morgan Company Henry P. Davison; der Präsident von J. P. Morgans First National Bank of New York Charles D. Norton; der Vorstand von J. P. Morgans Bankers Trust Company Benjamin Strong; der Partner von Kuhn, Loeb & Company sowie der Vertreter der Rothschild Bankendynastie Paul M. Warburg sowie der Präsident der National City Bank of New York Frank A. Vanderlip (in Vertretung von William Rockefeller).

Das auf Jekyll Island entworfene Gesetz – Aldrich-Plan genannt – sah die Errichtung eines privaten Unternehmens in staatlicher Teilaufsicht vor, der späteren Federal Reserve. Michael Grandt dazu: „Zudem sollten private Banken privates Geld in Umlauf bringen dürfen und dessen Kontrolle durch die Finanziers der Wall Street erfolgen. Das Treffen der mächtigsten Bankiers zielte also darauf ab, ein Finanzkartell zum Schutz seiner Mitglieder vor Wettbewerb zu gründen, sowie den Kongress und die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass dieses Kartell eine Dienststelle der Regierung der Vereinigten Staaten sei, obwohl es in Wirklichkeit nur den privaten Interessen der versammelten Wall-Street-Größen diente.“

Man geriet ein wenig unter Zeitdruck, da es in Hinblick auf den Ersten Weltkrieg enorm wichtig war, das Gesetz so schnell als möglich zu verabschieden und die FED umgehend zu gründen. Allen Anwesenden war klar, dass der amtierende US-Präsident William Howard Taft nicht dazu zu bringen war, solch eine Gesetz wie den Federal Reserve Act zu unterschreiben. Dann war da noch die 1912 anstehende Wahl, die im Grunde genommen Taft eine zweite Amtsperiode bescheren würde. Taft musste weg und es musste ein den Finanziers und Weltenlenker ergebener Präsident gefunden werden. Woodrow Wilson war der Mann, den sie wollten, zwar Demokrat und ohne jegliche Chance auf einen Sieg – aber man konnte ja nachhelfen. J. P. Morgan hatte die Idee, eine neue Partei zu gründen: die Progressive Party und Teddy Roosevelt ins Rennen gegen Taft und Wilson zu schicken. Wie wir heute wissen: Die Rechnung ging auf. Der Ex-Republikaner Roosevelt stahl Howard Taft so viele Stimmen, dass am Ende Morgans eigentlicher Wunschkandidat Woodrow Wilson mit knapper Mehrheit Präsident wurde. Woodrow Wilson wiederum war reine Knetmasse in den Händen der Bankiers, da er darum wusste, wie es zu seiner Präsidentschaft gekommen war, die Bankiers nicht nur seine maßlose Selbstüberschätzung, sondern auch seine außerehelichen Eskapaden kannten und ihn damit völlig kontrollierten. Wilson brauchte nur die von ihm abgenickte Aufgabenliste folgsam abarbeiten:

  1. Der vorgesehenen Gesetzgebung über die Federal Reserve Bank durch den Kongress seine Hilfe und Unterstützung angedeihen zu lassen, sobald Paul Warburg zu dem endgültigen Entwurf des jeweils bearbeiteten Gesetzes die endgültige Zustimmung gegeben hatte.
  2. Hinsichtlich der Art der zu wählenden Senatoren der Vereinigten Staaten dahin zu wirken, dass in Zukunft die Wahl direkt durch das Volk vorgenommen werden sollte, was zur Folge haben würde, dass die Berufspolitiker eine größere Macht über den Senat hätten.
  3. Dahingehend zu wirken, die gestaffelte Einkommensteuer einzuführen, um den Gewinn aus der Arbeit des Volkes nach oben abzuführen und genügend Geld für die (Rüstungs)-Industrie bereitstellen zu können.
  4. Falls Krieg in Europa ‚ausbrechen‘ sollte, ein offenes Ohr zu haben und hilfsbereite politische Maßnahmen zu treffen.
  5. Den von der Diplomatie gegebenen Empfehlungen in Bezug auf Besetzung höherer Kabinettsposten ein offenes Ohr zu leihen.

Zudem wurde ihm Colonel Edward Mandell House zur Seite gestellt, der die Regierungsgeschäfte im Sinne der Hochfinanz in beiden Amtsperioden Wilsons leitete. Wilson war von Morgan-Leuten umgeben und sein engster Vertrauter und Taktgeber in der Zeit seiner Präsidentschaft Colonel House war durch und durch Morgan-treu.

Als erstes musste der Kongress überzeugt werden, den Aldrich-Plan – nunmehr als Federal Reserve Act bezeichnet – anzunehmen. Damit sich niemand mit dem Gesetz in all seiner Tiefe und Breite vertraut machen konnte, wurde das sehr umständlich formulierte Gesetz drei Tage vor Weihnachten dem Kongress zur Abstimmung vorgelegt. Die ‚Opposition‘ – fast durchweg Republikaner – war nach wie vor gegen das Gesetz. Aber auch hier schafften es die Morgan-Banker den Oppositionsführer William Jennings Byran einzufangen, indem sie so taten, als gingen sie auf seine Forderungen ein. Der verkündete dann lauthals: „Das Recht der Regierung, Geld in Umlauf zu bringen, geht nicht auf die Banken über; die Kontrolle über das so geschöpfte Geld wird von der Regierung nicht aufgegeben.“ Genau das Gegenteil war wahr, doch auf diese Weise passierte der unselige Gesetzesantrag den US-Kongress, wo er am 22. Dezember 1913 mit 228 zu 60 Stimmen und im US-Senat mit 43 zu 23 Stimmen verabschiedet und am nächsten Tag von Präsident Woodrow Wilson in Kraft gesetzt wurde. Der Kongress war von einem ebenso betrügerischen wie brillanten Angriff des Geld-Trusts überlistet worden zum Nachteil seiner Bürger und zum Nachteil der Nation als Ganzes, die seither mit ihrer vermeintlichen Währung sozusagen die Geisel privater Bankmagnaten ist. Die Herren des Geldes hatten es nach Jahrzehnten des vergeblichen Bemühens geschafft, sich die US-amerikanische Volkswirtschaft anzueignen – der US-Dollar ist heute auf knapp 5 Prozent seiner Kaufkraft von 1913 gesunken.

Deutschland, 1923

Rückblickend auf 1923 schreibt der Historiker und SPD-Politiker Arthur Rosenberg 1935 in Geschichte der deutschen Republik: „Die systematische Enteignung des deutschen Mittelstandes, nicht etwa durch eine sozialistische Regierung, sondern in einem bürgerlichen Staat, der den Schutz des Privateigentums auf seine Banner geschrieben hatte, ist ein beispielloses Ereignis. Es war einer der größten Räubereien der Weltgeschichte.“ In der Weimarer Republik regierte im Grunde genommen eine Große Koalition aus Sozialdemokraten, Zentrum, Deutscher Demokratischer Partei und Deutschnationaler Volkspartei – alle sehr eng verknüpft mit der Hochfinanz – und korporatistisch ausgerichtet. Für mich nichts anderes als die marxistisch-sozialistischen Regierungen, die von den Alliierten seit Mai 1945 in Deutschland eingesetzt werden, um diese Nation zu beherrschen und – das darf man nicht unterschätzen – die mit Mai 1945 gestartete Umerziehung des deutschen Volkes zur ahnungslosen und bildungsfernen Bevölkerung zwecks Deckung aller Verbrechen im von den Alliierten verursachten Ersten und Zweiten Weltkrieg zu verschleiern.

Mit dem kriegerischen Akt der Franzosen und Belgier, die das Ruhrgebiet ab 11. Januar 1923 besetzten, platzte die inflationäre Blase, die ihren Ursprung zwar im Ersten Weltkrieg hatte, jedoch schon ab Anfang 1919 durch die erstarkende deutsche Wirtschaft und dem dadurch entstehenden Exportüberschuss erst einmal sukzessive verringert wurde, bevor internationale Bankiers und Unternehmer mit ihrer Politgarde Deutschland in den Zangengriff nahmen.

Während Frankreich und England nach Ende des Ersten Weltkriegs mit schwacher Wirtschaft und hoher Arbeitslosigkeit in die Bredouille kamen, ihre Kriegsschulden gegenüber den Vereinigten Staaten nicht mehr begleichen zu können, war Deutschland schon wieder der leuchtende Stern der Technologie und Wissenschaft – das durchschnittliche Einkommen der Deutschen war bereits rund 13 Prozent höher als vor Ausbruch des Weltkrieges; auch wurden mehr Patente als vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges angemeldet, was aber auch darin begründet ist, dass während des Krieges die Wirtschaft zur Ruhe kam. Es war Finanzminister Matthias Erzberger, der mit seiner ausgewogenen Politik für die Wirtschaft dazu beigetragen hat, die Inflation in Deutschland einzudämmen und damit den Boden für mehr Prosperität bereitet hat. 1920 musste Erzberger allerdings zurücktreten und die nachfolgende Politik ließ die Inflation wieder ansteigen. Ein erneuter Coup – 1922 – führte zu einer kleinen Atempause auf dem Finanzmarkt, brachte aber innenpolitische Unruhe. Außenminister Walther Rathenau verhandelte die Reparationszahlungen aus dem Versailler Diktat erneut, er überraschte mit dem Sondervertrag von Rapallo – ein Aufatmen für Deutschland. Beide – Erzberger und Rathenau – verstießen jedoch mit ihrer Handlungsweise gegen das Ziel der Hochfinanz, beide wurden gewaltsam aus dem Leben entfernt.

Die Vereinigten Staaten bewegten sich nach 1918 unaufhaltsam in eine Rezession, es wurden entsprechende Import-Zölle eingeführt, die die eigenen Produkte gegenüber dem Ausland schützen sollten und so begab man sich einmal mehr in den Isolationismus und konzentrierte sich auf die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung im Innern. Das wiederum führte dazu, dass Deutschland aufgrund der erhöhten Zölle für ihre Produkte weniger Devisen erhielt, die es aber benötigte, um Rohstoffe zu erwerben, aber auch um die Reparationszahlungen zu bedienen. Die Devisenmärkte, schon lange nervös, reagierten drastisch auf die Ermordung Rathenaus; die Entwertung der Mark führte zu einem erneuten hohen Anstieg der Inflation in Deutschland.

Die Besetzung des Ruhrgebiets, der Aufruf des Reichskanzlers Cuno zu passivem Widerstand mittels Arbeitsniederlegung bei gleichzeitiger Lohnfortzahlung durch den Staat, führte dazu, dass die Inflationsblase exponentiell anwuchs – es wurden jeden Monat 1 Billion Mark zusätzlich gedruckt – und platzte.

Am Ende war der Währungswert der Papier-Mark vollkommen zerstört. Das war der Zenit der Inflation im Spätherbst 1923. Es kam zu hoher Arbeitslosigkeit und zur Verelendung eines großen Teiles des deutschen Volkes – einige wenige Profiteure vergrößerten ihr Vermögen: zum Beispiel Friedrich Flick, Otto Wolff und Alfred Hugenberg. Hugo Stinnes bleibt als Inflationskönig in Erinnerung.

Im Oktober 1923 wurde das Ermächtigungsgesetz beschlossen – die Regierung von Reichskanzler Gustav Ernst Stresemann griff durch. Nationalsozialisten und die von Russland finanzierten Marxisten waren innerhalb von wenigen Monaten erstarkt und sahen ihre Chance im Herbst 1923 gekommen. Als das kurze Intermezzo zwischen den beiden bolschewistischen Parteien (bis 8. Mai 1945 wurden die Nationalsozialisten als braune Bolschewisten bezeichnet, die russischen als rote), in dem ein gemeinsames Vorgehen – nach 1945 fälschlicherweise als Querfront bezeichnet – gegen das Weimarer Regime diskutiert wurde aber nicht zustande kam, versuchten es beide im Alleingang … und scheiterten. Im Oktober traf es die Marxisten/Sozialisten in Sachsen – Reichspräsident Ebert setzte die marxistisch-sozialistische Regierung ab und Stresemann übergab Parteifreund Rudolf Heinze den Auftrag, eine rein sozialistische Regierung (SPD) in Sachsen zu etablieren. Im November mussten sich die nationalsozialistischen Kräfte in Bayern geschlagen geben. Ernst Thälmann und Adolf Hitler, die Anführer der beiden genannten Organisationen, sollten erst Anfang der 1930er Jahre geschichtsmächtig werden. Das Rheinland wurde derweil bei der angestrebten Sezession von Frankreich unterstützt – man kann auch ohne Weiteres sagen, die Sezession ging von Frankreich aus, da man es nach dem Ersten Weltkrieg versäumt hatte, neben Elsaß-Lothringen und dem Saarland auch das Rheinland / Ruhrgebiet wirtschaftlich in das französische Wirtschaftsgebiet direkt einzubeziehen. Allerdings stellte sich das deutsche Volk an Rhein und Ruhr dagegen – die Sezessionsbestrebungen verpufften ohne dass Stresemann einschreiten musste, Adenauers Traum war ausgeträumt.

Da man schon länger davon überzeugt war, dass es einer neuen stabilen Währung bedurfte, um der Inflation ‚zu entkommen‘, entwarf Karl Theodor Helfferich 1923 den Plan einer Roggenwährung, der allerdings in dieser Form abgelehnt wurde. Wesentliche Merkmale wurden jedoch im Plan für die Einführung der Rentenmark übernommen, einen Plan, der von Finanzminister Hans Luther ins Kabinett eingebracht und angenommen wurde. Jetzt brauchte es nur noch einen neuen Kopf an der Spitze der Reichsbank, um die Rentenmark auch einzuführen.

Rudolf Havenstein, der amtierende Reichsbankpräsident – der sich auch dem Diktat der Alliierten widersetzt hatte -, war nicht bereit, seinen Platz zu räumen und so schuf Stresemann die Position eines Reichswährungskommissars … eine Interimslösung, bis Havenstein in den vorzeitigen Ruhestand geschickt werden konnte. Mittels der Personalabbauverordnung von Oktober 1923 war Stresemann dann auch in der Lage, in die seit 1922 bestehende Unabhängigkeit der Reichsbank einzugreifen und den Beamten Havenstein nach Hause zu schicken; der weigerte sich jedoch nach wie vor und verwies auf den 30. April 1924 als sein ’normales‘ Renteneintrittsalter.

Und dann kam Horace Greeley Hjalmar Schacht (4), erst von Stresemann als Reichswährungskommissar eingesetzt und anschließend in die Position des Reichsbankpräsidenten – durch Stresemanns Nachfolger Wilhelm Marx – versetzt. Havenstein war währenddessen verstummt; ein plötzlicher Herzanfall ließ ihn das Zeitliche segnen. Karl Theodor Helfferich, der bevorzugte Nachfolge-Kandidat des Direktoriums der Reichsbank starb im April 1924 bei einem Zugunglück.

Ein paar Worte zu einem der Männer, der die nächsten 22 Jahre mitgestalten sollte:

Schachts Rolle in Russland, der durch die Hochfinanz inszenierten und orchestrierten bolschewistischen Revolution von 1917, ist detailliert in Antony C. Suttons Buch Wall Street und die bolschewistische Revolution beschrieben. Auch bedarf es keiner weiteren Erläuterung zu Schachts Verhalten während des Ersten Weltkrieges, das verhinderte, dass er Finanzminister im Stresemann-Kabinett wurde.

Sein Vater William Leonhard Ludwig Maximillian Schacht, hat vor der Geburt Hjalmars im Berliner Büro der Equitable Trust Company – die von J. P. Morgan kontrolliert wurde – in New York gearbeitet. Er hatte persönliche Kontakte zu Owen Young von General Electric, William Stamps Farish von Standard Oil und natürlich zu allen wichtigen Wall Street Bankern inklusive vieler FED Direktoren – Kontakte, die auch sein Sohn Hjalmar pflegte, zu Menschen, die das Dritte Reich, den Hitlerismus schufen und mittels Zweiten Weltkrieg ihren Reichtum und ihre Macht exponentiell erhöhten und weltweit ausdehnten.

Kurz gesagt: Schacht war ein Mitglied der internationalen Hochfinanz, die ihre Macht hinter den Kulissen des politischen Apparats einer Nation ausübt. Er war eine Schlüsselverbindung zwischen der Wall-Street-Elite, der imperialen City of London (5) und der Weimarer Republik sowie dem späteren inneren Kreis Hitlers.

Als der hyperinflationäre Blowout in Deutschland zu einer kompletten Unregierbarkeit des Staates führte, fand sich – wie aus dem Nichts kommend – eine Lösung in Form des von der City of London (6) und der Wall Street verfassten Dawes-Plans, der den Einsatz des international vernetzten Finanzjongleurs Hjalmar Schacht erforderte. So war es auch eine der ersten Handlungen Schachts, nachdem er gegen den Willen der deutschen Reichsbank von der Weimarer Republik – und ihrem Hinterzimmer namens Hochfinanz – als Reichsbankpräsident eingesetzt war, dem Gouverneur der Bank of England, Montagu Norman, in London seinen Antrittsbesuch abzustatten und von ihm weitere Anweisungen für die Umstrukturierung Deutschlands entgegen zu nehmen. Schacht kehrte zurück, um die Krise mit genau demselben Gift zu lösen, das sie verursacht hatte.

Mit der Einsetzung der auf einen festen Wechselkurs geschaffenen Rentenmark – aus einer Billion Reichsmark wurde eine Rentenmark – wurden die Deutschen erneut ausgeraubt. Die neue Währung, die kein Zahlungsmittel, sondern eine Inhaberschuldverschreibung war, sollte nach neuen Regeln funktionieren, die es in der Geschichte Deutschlands noch nie gegeben hatte: Massenprivatisierungen führten dazu, dass nun auch endlich britisch-amerikanische Großbanken und Großunternehmen staatliche Unternehmen aufkauften. IG Farben, Thyssen, Union Banking, Brown Brothers Harriman, Standard Oil, JP Morgan und andere übernahmen die Kontrolle über Deutschlands Finanzen, Bergbau- und Industrieinteressen unter der Aufsicht von John Foster Dulles, Montagu Norman, Averill Harriman und anderen tiefgreifenden Akteuren. In dem Hollywood-Klassiker Das Urteil von Nürnberg wird in einer kurzen Sequenz genau darauf eingegangen (7).

Als nächstes kürzte Schacht die Kredite an die Industrie, erhöhte die Steuern und verhängte Massensparmaßnahmen gegen nutzlose Ausgaben: 390.000 Beamte wurden entlassen, Gewerkschaften und Tarifverhandlungen wurden zerstört und die Löhne um 15 Prozent gekürzt.

Wie man sich vorstellen kann, war diese Zerstörung des Lebens nach der Hölle von Versailles unerträglich, und die zivilen Unruhen begannen in einer Weise überzukochen, die selbst die mächtigen Bankiers und ihre Söldner der Londoner Wall Street überrascht haben dürften. Die demokratischen Institutionen der deutschen Republik brauchten einen Vollstrecker, der ungehindert die Wirtschaft Schachts dem Volk aufzwingen konnte.

Weltwirtschaftskrise 1929 ff, USA

Es sollte denn auch nur sechzehn Jahre dauern, bis der Geiselnehmer FED die Schlinge um die Hälse seiner Opfer legte. Das, was als Schwarzer Donnerstag in die Geschichte einging – der Börsencrash vom 24. Oktober 1929, auf den Tag genau 12 Jahre nach Ausbruch der Oktoberrevolution in Russland – war keinesfalls ein unvermeidlicher Unfall gewesen, sondern bewusst geplant … inklusive Datum.

Es begann damit, dass Paul Warburg – eines der Direktionsmitglieder der FED – Anfang 1929 eine geheime Warnung an seine Freunde schickte, dass ein Kollaps und eine nationale Depression für später im selben Jahr geplant sei. So ist es sicherlich kein Zufall, dass die Wall Street-Giganten jener Ära – John D. Rockefeller, J. P. Morgan junior, Joseph Kennedy, Bernard Baruch und andere – kurz vor dem Crash völlig aus dem Aktienmarkt ausgestiegen und ihren Besitz in Bargeld oder Gold anlegten – eine Weitsicht, für die sie später auch noch Bewunderung erhielten.

Nachdem die Insider ihre Vorkehrungen getroffen hatten, begann die FED die Geldmenge zu verringern. Am 24. Oktober riefen die New Yorker Banker ihre 24-Stunden-Broker-Call-Loans zurück. Dies bedeutete, dass sowohl die Aktienhändler als auch ihre Kunden ihre Aktien auf den Aktienmarkt schütten mussten, um ihre Darlehen zu bezahlen – egal, welchen Preis sie dafür erzielten. Als Folge davon brach der Aktienmarkt zusammen. In seinem Buch The Great Crash of 1929 äußerte der Ökonom John Kenneth Galbraith: „Bernard Baruch brachte Winston Churchill – [der bis kurz zuvor britischer Schatzkanzler gewesen war] – am Höhepunkt der Verkaufspanik in die Besuchergalerie der New Yorker Börse, um Zeuge der Panik zu werden und ihm mit seiner Macht über die wilden Geschehnisse auf dem Parkett zu beeindrucken.“ Darüber hinaus lässt uns Curtis B. Dall, Roosevelts Schwiegersohn in seinem Buch Amerikas Kriegspolitik – wissen, dass dieser Termin bereits seit Monaten geplant war. Baruch hatte Dall bereits im Frühjahr 1929 wissen lassen, dass er – Baruch – Sturmwarnungen sähe; später im Juli machte Baruch mit befreundeten Bankiers Ferien in Süd-Frankreich und fuhr im August mit Churchill von Frankreich nach Schottland zur Eröffnung der Moorhühnerjagd. Bereits im September wurde der US-amerikanische Aktienmarkt von einer plötzlichen Nervosität heimgesucht. Im Oktober ging es dann richtig los.

Louis T. McFadden, ein republikanischer Kongressabgeordneter, der von 1920 bis 1931 Vorsitzender des House Banking & Currency Committee war, sagte ziemlich geradeheraus, was er über den Crash dachte: „Es geschah nicht zufällig. Es war ein umsichtig geplantes Ereignis (…) Die internationalen Bankiers wollten einen Zustand der Verzweiflung erzeugen, sodass sie als Herrscher über uns aufsteigen können.“

Obwohl die Bankiers einst als Grund für die Schaffung der FED aufgeführt hatten, das Land damit gegen Depression und Inflation schützen zu wollen, verringerten sie nun weiterhin die Geldmenge – bis zum Jahr 1933 um weitere 33 Prozent -; mit den orchestrierten Machtwechseln in den USA als auch in Deutschland musste auch die Geldmenge wieder steigen, um die Aufrüstung und den kommenden Weltkrieg 2.0 noch im gleichen Jahrzehnt stattfinden zu lassen.

Innerhalb weniger Wochen nach dem schwarzen Donnerstag – aufgrund der Zeitverschiebung in Deutschland als der schwarze Freitag bekannt – verschwanden drei Milliarden US-Dollar an Besitz; innerhalb eines Jahres waren es dann 40 Milliarden US-Dollar. Wobei das Geld nicht wirklich verschwand, sondern lediglich umverteilt wurde und in den Händen der ohnehin schon Reichen landete. Beispielsweise vervielfachte sich das Vermögen von Joseph P. Kennedy – dem Vater von John F. Kennedy – von vier Millionen im Jahre 1929 auf hundert Millionen im Jahre 1935.

So wissen wir nun, weshalb Krisen und Wirtschaftsdepressionen – dazu gehören alle Finanzkrisen, die heutige Klimakrise mit ihrem Green New Deal und der daraus resultierenden katastrophalen Bodenzerstörung mittels Windrad und Wärmepumpe, die Flüchtlingskrise, die Energiekrise, die Plandemien, der Ukraine-Krieg und alle anderen augenblicklich und zukünftig stattfindenden Kriege – gemacht werden: Damit das Vermögen und die Güter, das die Massen durch ihrer Hände Arbeit erwirtschaftet haben, in die Hände der Wenigen, die das Geld für sich arbeiten lassen, umverteilt werden kann und die einst Habenden zu Habenichtsen werden, dem Wohlwollen der Herren des Geldes mehr denn je als zuvor ausgesetzt.

Wir sind ganz und gar vom Bankensystem abhängig. Jeder einzelne umlaufende Dollar muss von irgendjemandem geborgt werden, sei es als Bargeld oder als Kredit. Wenn die Banken genügend synthetisches Geld schaffen, geht es uns gut; wenn nicht, verhungern wir. Wir sind vollständig ohne ein dauerhaftes Geldsystem… Das ist das wichtigste Thema, über das intelligente Leute nachdenken sollten. Es ist von so großer Bedeutung, dass unsere Zivilisation zusammenbrechen kann, wenn es nicht allgemein begriffen wird und wenn die Defizite nicht sehr bald behoben werden.“ … und das aus dem Munde eines Mitarbeiters der Federal Reserve in Atlanta – Robert H. Hamphill .

Obwohl immer alle im Nachhinein schlauer sind und wissen, dass der Marktcrash von 1929 in den Vereinigten Staaten vier Jahre der Hölle auslöste, die sich unter der großen Depression schnell über Europa ausbreitete, wollen die wenigsten Menschen erkennen, dass der Börsencrash nicht unvermeidlich war, sondern ein kontrollierter Ausbruch mit Folgen. Die Blasen der 1920er Jahre wurden mit dem plötzlichen Tod von Präsident Warren Gamaliel Harding 1923 entfesselt und wuchsen unter der sorgfältigen Führung von J.P. Morgans US-Präsident Calvin Coolidge sowie des aus einer Finanzdynastie stammenden US-Finanzministers Andrew Mellon – dem Mann, der die Banken deregulierte, dem Land Sparmaßnahmen auferlegte und einen Plan für Maklerkredite austüftelte, der es Spekulanten erlaubte, 90 Prozent ihrer Aktien zu leihen. Die Wall Street wurde dereguliert, Investitionen in die Realwirtschaft wurden in den 1920er Jahren gestoppt. 1925 beliefen sich die Brokerkredite auf insgesamt 1,5 Milliarden US-Dollar, wuchsen 1926 auf 2,6 Milliarden US-Dollar an und erreichten Ende 1927 einen Wert von 5,7 Milliarden Dollar. Bis 1928 war der Aktienmarkt viermal überbewertet.

Als die Blase ordentlich gemästet war, konnte sie zur Schlachtbank geführt werden … der Zeitpunkt wurde festgelegt, um ein massenhaftes Einziehen der Maklerkredite zu koordinieren. Es benötigte keiner Glaskugel, um zu sehen, dass niemand die Kredite bedienen konnte und so peilten die Bankiers den Zusammenbruch der Märkte an. Diejenigen, die Bescheid wussten, räumten die Portfolios der bevorzugten Kunden von JP Morgan und anderen Finanzgiganten auf, verkauften vor dem Zusammenbruch die entsprechenden Papiere, um anschließend die physischen Vermögenswerte der Vereinigten Staaten für’n Appel und’n Ei aufzukaufen. Prescott Bush von Brown Brothers Harriman machte auf diese Weise ein Vermögen – übrigens der Bush, der 1932 die bankrotte Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei NSDAP retten wollte und sollte. Diese Bankiers hatten eine enge Loyalität zur City of London und koordinierten ihre Operationen über das private Zentralbanksystem der amerikanischen Federal Reserve sowie der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich BIZ, die 1930 gegründet worden war …. nicht um den Young-Plan umzusetzen, sondern als Mittel der Finanzierung und Plünderung.

Das, was man bereits in Deutschland erprobt hatte, passierte nunmehr weltweit, wobei es Deutschland noch einmal ganz besonders traf. Während der gesamten Weltwirtschaftskrise wurde die Bevölkerung an ihre Grenzen gebracht, was nicht nur die Vereinigten Staaten anfällig für totalitär kollektive Systeme wie den Marxismus/Sozialismus oder seinem Bruder, den italienischen Faschismus, machte. Die Arbeitslosigkeit stieg auf 25 Prozent, die Industriekapazitäten brachen um 70 Prozent ein und die Agrarpreise fielen weit unter die Produktionskosten, was wiederum Zwangsvollstreckungen und Selbstmorde beschleunigte. Lebensersparnisse gingen verloren, als 4.000 Banken allein in den USA zusammenbrachen.

Diese Verzweiflung wiederholte sich in ganz Europa und Kanada, wobei Eugenik liebende Marxisten/Sozialisten auf breiter Front an Popularität gewannen. England erlebte 1932 den Aufstieg von Sir Oswald Mosleys British Union of Fascists and National Socialists, das englische Kanada hatte seine eigene marxistisch-sozialistische Lösung mit der League of Social Reconstruction – eine Rhodes-Scholar Fabian Society, ohne die es weder Bolschewisten noch Sowjetunion gegeben hätte -, die später die Liberale Partei übernahm, die wiederum eine wissenschaftliche Verwaltung der Gesellschaft forderte. Das Time Magazine hatte Il Duce Benito Mussolini bis 1932 mehr als sechs Mal zum Titelthema. Den Lesern wurde mitgeteilt, dass der Marx’sche Korporatismus – in Italien Unternehmensfaschismus genannt – die Lösung für alle wirtschaftlichen Probleme der Vereinigten Staaten sei.

Mitten in der Krise entfernte sich die City of London 1931 vom Goldstandard, was ein lähmender Schlag für die Vereinigten Staaten war, da dies zu einer Flucht von Gold aus den USA führte, die eine starke Kontraktion der Geldmenge und damit die Unfähigkeit, auf die Depression zu reagieren, zur Folge hatte. Britische Waren überschwemmten gleichzeitig die USA und zermalmten das wenige, was noch an Produktion übrig war. Die FED und die Bank of England hatten wie noch nie zuvor die Umverteilung von unten nach oben ermöglicht und den sozialen Frieden in den Ländern zerstört.

Und damit das auch weiterhin so blieb, musste der inszenierte Börsencrash und seine Folgen bis zum US-Wahlkampf 1932 ausgedehnt werden. Die drei irischen Wall-Street-Makler Tom Bragg, Josef Kennedy und Ben Smith waren die von der Hochfinanz ausgewählten Männer, die dafür Sorge zu tragen hatten, dass sich die Börse möglichst lange nicht erholt – die an breiter Front ausgeführte Effekten-Operation in Baisse war das geeignete Mittel, um einerseits die politischen Ziele zu erreichen, andererseits war es eine perfekte Umverteilung von unten nach oben – Reichtum und Macht der Familien Rothschild, Sassoon, Warburg, Sieff, Morgan, Montefiore, Schiff, Whitney und anderer wuchsen um das zigfache an.

Das Ziel der Hochfinanz war aber erst erreicht, als US-Präsident Herbert Clark Hoover die Wahl zu seiner zweiten Amtszeit verlor und Franklin Delano Roosevelt im Weißen Haus installiert wurde. So wie einst Woodrow Wilson auf den Präsidentenstuhl gesetzt wurde – sein von der Hochfinanz installierter Schatten Colonel Edward Mandell House war bereits ab 1912 für die Wahl und die spätere Regierung zuständig -, so war der Marxist Louis McHenry Howe Roosevelts Einflüsterer -, damit beauftragt, die Rolle Colonel House zu übernehmen, damit nicht nur der künftige New Deal umgesetzt werden konnte … ganz im Stile des ‚kick-out Taft‘ und ‚kick-in Wilson‘ im Jahre 1912. Nach Howes Tod wurde Harry Hopkins aus einer dunklen Ecke ans Tageslicht geholt, derjenige, der nicht nur für das spätere Leih- und Pachtgesetz verantwortlich zeichnete. Er war es, der mit Hilfe von Henry Morgenthau jr. und seinem engsten Mitarbeiter Harry Dexter White, Josef Stalin mehrere mit Druckplatten beladene Flugzeuge, Spezialpapier und Spezialtinte zur Herstellung von US-Dollar zukommen ließ – so Curtis Dall in seinem Buch Amerikas Kriegspolitik. Harry Dexter White war derjenige, der den Morgenthau-Plan ausarbeitete, der zur Zeit durch die Ampelregierung in Deutschland umgesetzt wird.

In dieser Atmosphäre spielte sich 1932/1933 eine der am wenigsten verstandenen Schlachten ab:

In Deutschland verursachte der überraschende Wechsel von Reichskanzler Franz von Papen zu General Kurt von Schleicher im Dezember 1932 gewaltige Bauchschmerzen bei denjenigen, die der von London gelenkten NSDAP das Feld bereiten wollten. Schleicher versprach Deutschland sowohl von der Reichsbanktyrannei zu befreien als auch die NSDAP klein zu halten, wenn nicht gar zu zerschlagen. Schleicher sah gute Chancen, gemeinsam mit dem frisch gewählten US-Präsidenten Franklin Delano Roosevelt FDR, der in vielen Wahlveranstaltungen davon gesprochen hat, ebenfalls die Privatbanken zu regulieren und die nationale Souveränität über das Finanzwesen durchsetzen wollte, einen vernichtenden Schlag gegen internationale Hochfinanz und Wirtschaftsmonopole durchführen zu können. Wenn ich die damalige, internationale Berichterstattung dazu lese, so ist für mich nicht erkennbar, dass FDR nach Antritt seiner Präsidentschaft den marxistischen Korporatismus weiter ausbauen würde – als Präsidentschaftskandidat war er eher konservativ unterwegs.

Als die City of London ihre Pläne für ein von ihr geführtes Finanzsystem entgleiten sah, kündigte sie an, dass in aller Eile ein neues globales System geschaffen werden müsse, das von den Zentralbanken kontrolliert wird. Ihr Ziel war es, die Wirtschaftskrise als Vorwand zu benutzen, um den Nationalstaaten jegliche Macht über die Geldpolitik zu entziehen und gleichzeitig die Macht der Zentralbanken als Vollstrecker ausgeglichener globaler Haushalte zu stärken. Im Dezember 1932 wurde vom Völkerbund unter der Leitung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich BIZ und der Bank of England eine Wirtschaftskonferenz zur Stabilisierung der Weltwirtschaft organisiert. Die BIZ wurde 1930 als Zentralbank der Zentralbanken gegründet, um die Rückzahlung der Schulden aus dem Ersten Weltkrieg zu erleichtern, und war ein wichtiges Instrument zur Finanzierung des kommenden nationalsozialistischen Deutschlands und darüber hinaus. Die Londoner Wirtschaftskonferenz brachte 64 Nationen der Welt in einem kontrollierten Umfeld unter dem Vorsitz des britischen Premierministers zusammen und wurde vom britischen König eröffnet.

In einer vom Währungsausschuss der Konferenz verabschiedeten Resolution heißt es: „Die Konferenz hält es für wesentlich, dass, um einen internationalen Goldstandard mit dem notwendigen Mechanismus für ein zufriedenstellendes Funktionieren zu schaffen, unabhängige Zentralbanken mit den erforderlichen Befugnissen und der Freiheit zur Durchführung einer angemessenen Währungs- und Kreditpolitik in solchen entwickelten Ländern geschaffen werden, die gegenwärtig über keine angemessene Zentralbankeinrichtung verfügen“ und dass „die Konferenz den großen Nutzen einer engen und kontinuierlichen Zusammenarbeit zwischen den Zentralbanken bekräftigen möchte.“ Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich sollte nicht nur durch die Verbesserung der Kontakte, sondern auch als Instrument für gemeinsames Handeln eine immer wichtigere Rolle spielen.

In Anlehnung an die moderne Fixierung der Bank von England auf ein mathematisches Gleichgewicht hieß es in den Resolutionen, dass der neue globale Goldstandard, der von den Zentralbanken kontrolliert wird, „zur Aufrechterhaltung eines grundlegenden Gleichgewichts in der Zahlungsbilanz“ der Länder erforderlich sei. Die Idee bestand darin, die Nationalstaaten ihrer Macht zu berauben, Kredite für ihre eigene Entwicklung zu generieren und zu lenken.

Die von Schleicher angestrebte Auflösung des Reichstags im Januar 1933 – allerdings ohne Neuwahlen auszulösen – wurde vom vereinnahmten Reichspräsidenten Paul von Hindenburg nicht mitgetragen. Von Schleicher verabschiedete sich daraufhin Ende Januar 1933 aus der Politik; zwei Tage später war Hitler an der Macht … ein Putsch geht auch sanft (8).

Der Widerstand von Bundeskanzler Schleicher gegen die Diktatur der Bankiers wurde im Januar 1933 durch einen unblutigen, ja eigentlich unbemerkten Putsch zugunsten von Adolf Hitler – unter Kontrolle einer Spielfigur der Bank of England namens Hjalmar Schacht – gelöst; Schleicher wurde im darauf folgenden Jahr ermordet. In den USA wurde ein Attentat auf Roosevelt am 15. Februar 1933 vereitelt, als eine Frau dem kalabrischen Mafiosi Giuseppe Zangara die Waffe aus der Hand schlug, was den Tod von Chicagos Bürgermeister Anton Cermak zur Folge hatte, aber FDR das Leben rettete.

Ohne die Leiche von FDR stieß die Londoner Konferenz auf eine unüberwindbare Barriere, da FDR jegliche Zusammenarbeit verweigerte. Roosevelt erkannte die Notwendigkeit eines neuen internationalen Systems, aber er wusste auch, dass es von souveränen Nationalstaaten organisiert werden musste, die dem allgemeinen Wohlergehen des Volkes untertan waren, und nicht von Zentralbanken, die sich dem Wohlergehen der Oligarchie verschrieben hatten. Bevor irgendwelche internationalen Veränderungen eintreten konnten, mussten sich die von den Auswirkungen der Depression finanziell zerstörten Nationalstaaten zunächst wirtschaftlich erholen, um über der Macht der Finanziers zu stehen.

Anmerkungen:

  1. Charles A. Lindbergh in Banking and Currency and the Money Trust
  2. Ob tatsächlich eine Verschwörung von internationalistischen Bankern für den Untergang der Titanic verantwortlich ist, wird sich wohl nie restlos klären lassen. J. P. Morgan hatte massiv in die White Star Line und deren drei Schwesterschiffe (Olympic, Titanic und Britannic) investiert. Nachdem die Olympic ihre Jungfernfahrt gerade nur mit schwersten Schäden überstanden hat und viel Geld in die Reparatur gesteckt werden musste, geht man nach dem Fund und der Untersuchung der Titanic davon aus, dass nicht die Titanic mit einem Eisberg kollidiert ist, sondern es die Olympic (die gegen den Titanic getauscht wurde) war, die gezielt im Atlantik ihren Untergang fand und die hohen Reparaturkosten der Olympic durch die Versicherungssumme der Titanic gedeckt waren. Dass die Rothschild-Versicherungsgesellschaft Alliance Assurance 1911 abgelehnt hatte, die Titanic zu versichern, ließ schon vor dem Auffinden der Titanic einen Versicherungsbetrug erahnen. J. P. Morgan, der ebenfalls eine Überfahrt auf der Titanic gebucht hatte, meldete sich allerdings krank, ließ eine wertvolle Sammlung an Bronzefiguren, die er in Paris gekauft hatte, wieder entladen und wurde gleichzeitig mit dem Untergang der Titanic putzmunter in einem französischen Urlaubsort gesichtet. Detaillierte Informationen in RMS Olympic und Titanic’s Last Secret von John Hamer.
  3. Antony C. Sutton in The Federal Reserve Conspiracy sowie Carroll Quigley in Tragedy and Hope sowie The Anglo-American Establishment Laut Quigley, US-amerikanischer Historiker sowie Insider des Council on Foreign Relations wurde die Macht über die ganze Welt mittels Erschaffung des Zentralbankensystems und der BIZ, der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, durch ein Weltsystem der Finanzkontrolle in private Hände gebracht. Dadurch ist es einigen Wenigen möglich, das politische System in jedem Land und die Wirtschaft als Ganzes in der Welt zu beherrschen.
  4. Schachts Vornamen geht auf den US-amerikanischen New York Tribune Gründer und Eigentümer Horace Greeley zurück. Der Herausgeber der Tribune, Charles Anderson Dana, finanzierte zusammen mit Jean Lafitte und Clinton Roosevelt seinerzeit Karl Marx. Das von Marx geschriebene Kommunistische Manifest ist ein Plagiat der Schrift des Sozialisten Victor Considerant Principles du Socialisme: Manifeste de la Democratie au Dix Neuvieme Siecle – Jean Lafitte finanzierte den Druck des plagiierten Manifests, das nichts mit Kommunismus, dafür aber sehr viel mit Korporatismus und Sozialismus zu tun hat. Marx Zugehörigkeit zum Rothschild-Clan (über seinen Urgroßvater Salomon David Barent-Cohen) öffnete ihm die Pforte in den deutschen Adel und zur internationalen Finanzoligarchie. Die gesamte Batterie der marxistischen Philosophie zielt auf die Auslöschung der Mittelklasse und Überlegenheit der Elite ab. Marxismus ist ein Werkzeug zur Konsolidierung von Macht durch die Elite und hat nichts damit zu tun, die Not der Armen zu lindern oder die Menschheit voranzubringen: es ist ein elitistisches politisches Werkzeug.
  5. Antony Sutton in Wall Street und der Aufstieg Hitlers; Carroll Quigley in The Anglo-American Establishment; Dr. Dr. Erwin Goldmann in Zwischen zwei Völkern – ein Rückblick.
  6. Bekannt als die reichste Quadratmeile der Erde erfreut sich die City of London spezieller Privilegien und einer gewissen Unabhängigkeit seit 1191.Im Jahre 1215 erhielten die Bewohner dieses Gebietes eine Charter von King John, in der das Recht gegeben wurde, jährlich einen Bürgermeister zu ernennen – bekannt als Lord Major -, eine Tradition, die bis heute besteht. Die City hat ihre eigene Polizeimacht von 2.000 Polizisten, ihr eigenes Gericht und ihre eigene Flagge. Wie weit die Autonomie der City wirklich geht und wieviel Macht sie auf die Politik von England ausübt, ist umstritten. Trotzdem noch folgendes: Es gibt noch zwei andere Bezirke mit ähnlichem Status. Es sind der Vatikan und der District of Columbia in Washington, der seinen besonderen Status 1871 bekam und in dem sich unter anderem das Weiße Haus, das Kapitol, die Weltbank und der Internationale Währungsfonds befinden. Zusammengenommen sind diese drei Bezirke, die sich auf einer Fläche von nur wenigen Quadratkilometern ausdehnen, die absolute Supermacht in finanzieller, militärischer und religiöser Hinsicht.
  7. Es ist unfassbar, dass scheinbar nur wenige Deutsche je die Protokolle der Nürnberger Prozesse gelesen haben. Nicht nur, dass man dort die wahren Täter und Hintergründe erkennen kann, die Deutschland bis 1945 unter ihre Knute hatten und anschließend ganz offen die Geschichte der Deutschen neu schrieben – von einer deutschen Souveränität sind wir seit dem 8. Mai 1945 jeden Tag ein wenig weiter abgerückt -; es gibt auch Unmengen an Hinweisen auf die fortgeschrittene Technologie der Deutschen, die erst oftmals Jahrzehnte später von den Anglo-Amerikanern und Russen verstanden wurde – ohne den größten Patentraub aller Zeiten würde es heute kein Silicon Valley geben, sondern die Technologie hätte aus ihrem Ursprungsland Deutschland die Welt erobert.
  8. Schleicher war nicht nur ein Jahrzehnt zuvor an der Seite von Rathenau Ko-Architekt von Rapallo gewesen, er war ein starker Befürworter des vom Industriellen Wilhelm Lautenbach geförderten Programms der Friedrich-List-Gesellschaft für öffentliche Arbeiten und interne Verbesserungen. Die öffentliche Unterstützung der nationalsozialistischen Partei brach zusammen und die Partei war bankrott. Hitler verfiel einmal wieder in eine Depression und dachte sogar über Selbstmord nach, als die britisch-amerikanische Elite den in ihren Augen legalen Putsch entfesselte, durch den Wall-Street-Gelder in die Kassen der Nationalsozialisten flossen.

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3 Antworten zu „Weltenlenker: Die Hochfinanz – Teil 2”.

  1. […] Präsidenten der Reichsbank ernannt worden war. Schacht war als Marionette der Hochfinanz bereits 1923 als Präsident der Reichsbank eingesetzt worden. Nichts weniger war er […]

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